Allgemeine Anlagenbeschreibung

Ausbaugröße der Kläranlage

Die wasserrechtliche Genehmigung vom 09.12.2016 hat eine Gültigkeit bis zum 31.12.2032. Diese Ausbaugröße entspricht nach Ziffer C (2) Anhang 1 der Verordnung über Anforderungen an das Einleiten von Abwasser in Gewässer (Abwasserverordnung AbwV) der Größenklasse 4 mit 20.000 EW.

Verbandsmitglieder:

Stadt Radolfzell (Böhringen) — 5.700 EW ≙ 28,5%

Stadt Singen (Bohlingen) — 2.100 EW ≙ 10,5%

Gemeinde Moos — 4.300 EW ≙ 21,5%

Gemeinde Rielasingen-Worblingen — 7.900 EW ≙ 39,5%

Zulaufwassermenge

Höchstwasserzufluss: Qmax = 140 l/s

Durchschnittliche Tageswassermenge: Qd,mittel = 4.716 m³/d

Jahresschmutzwassermenge: 960.000 m³/a

Menge des Deponiesickerwassers: 40.000 m³ bis 50.000 m³ pro Jahr

Jährliche Schlammentsorgung (Entwässerter Faulschlamm)  ca.950t/ pro Jahr

Grundlagen dieser Zahlen bilden die Betriebstagebücher von 2012 bis 2018)

Gewässer

Am Ablauf der Kläranlage wird das gereinigte Abwasser ca. 250 m vor Flurstück 411 der Gemarkung Gundholzen, Gemeinde Gaienhofen, im Bereich der Halde an der Grenze der Schutzzone 1 des Bodenseeuferplans in den Untersee (Bodensee) eingeleitet. Aus diesem Grund sind unbedingt die Bodensee-Richtlinien 2005 zu berücksichtigen.

Anforderungen an das eingeleitete Abwasser

Durch die besondere Situation der Direkteinleitung in den Bodensee, der als größter Trinkwasserspeicher Europas in besonderem Maße geschützt ist, müssen die in den Bodensee-Richtlinien 2005 der IGKB (Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee) in Kapitel 1.3.1 „Anforderungen an den Ablauf von kommunalen Abwasserreinigungsanlagen“ vorgegebenen Grenzwerte eingehalten werden.

Gebäudeplan

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Abwasserverband Radolfzeller Aach – Gebäudeplan
1

Einlaufhebewerk

Anheben des einlaufenden Abwassers auf das erforderliche Niveau für die mechanische Reinigung

2

Grobrechen

Rückhalt von unerwünschten festen, groben Abwasserinhaltsstoffen

3

Sandfang

Rückhalt von unerwünschten festen, sandigen Abwasserinhaltsstoffen durch Absetzprozesse

4

Feinrechen und Sandwäscher

Feinrechen:

Rückhalt von unerwünschten, festen Abwasserinhaltsstoffen

Sandwäscher:

Waschung des Sandes bevor dieser deponiert werden kann

5

Vorklärbecken

Rückhalt von Rohschlamm, Schwimmschlamm, Fett und Schwebstoffen

6

Havariebecken

Ableitungsmöglichkeit im Havariefall

7

Zwischenhebewerk

Anheben des Wassers auf das für die biologische Reinigung erforderliche Niveau

8

Biologische Reinigung

Elimination von Stickstoff und teils biologische Phosphorelimination

9

Nachklärbecken a/b

Rückhalt Belebtschlamm durch Absetzen der Biomasse

10

Sandfilter und Wasserrad

Rückhalt von Schwebstoffen und Schlammrückständen

11

Schlammentwässerung

Reduktion des Wassergehalts des Faulschlamms in mehreren Stufen à Volumen- und Massenreduktion

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Faulturm

Umwandlung von Klärschlamm in Faulschlamm und Faulgas

13

Gasbehälter

Zwischenspeicherung des im Faulturm produzierten Fauslgases

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Betriebsgebäude

Zulauf

Einlaufhebewerk

Zweck:

  • Anheben des einlaufenden Abwassers auf das erforderliche Niveau für die mechanische Reinigung

Art:

  • 2 x Schneckenpumpen: BE 700 mit hydraulischer Leistung: 85 l/s (je); 7,5 kW
  • 1 x Schneckenpumpe: Qu 180M4 mit hydraulischer Leistung: 293 l/s 18,5 kW

Schlammentwässerung

Kammerfilterpresse

Zweck:

  • Reduktion des Wassergehalts des Faulschlamms in mehreren Stufen à Volumen- und Massenreduktion

Art:

  • Überschussschlammvoreindickung: 2 Scheibeneindicker zwischen Nachklärbecken und Faulturm
  • Nacheindickung: statische Eindickung direkt hinter dem Faulturm
  • Kammerfilterpresse: Modell: MSE KFP 1200

Grobrechen

Grobrechen

Zweck:

  • Rückhalt von unerwünschten festen, groben Abwasserinhaltsstoffen

Art:

  • Stabrechen, 20 mm, Fabrikat: Kraus

Sandfang

Sandfang

Zweck:

  • Rückhalt von unerwünschten festen, sandigen Abwasserinhaltsstoffen durch Absetzprozesse

Art:

  • belüfteter Langsandfang mit Sandaustragsschacht
Sandfang

Feinrechen und Sandwäscher

Feinrechen und Sandwäscher

Feinrechen

Zweck:

  • Rückhalt von unerwünschten, festen Abwasserinhaltsstoffen

Art:

  • Stabrechen, 7 mm

Sandwäscher

Zweck:

  • Waschung des Sandes bevor dieser deponiert werden kann

Vorklärbecken

Vorklärbecken

Zweck:

  • Rückhalt von Rohschlamm, Schwimmschlamm, Fett und Schwebstoffen

Art:

  • Rechteckbecken mit 280m³ Nutzinhalt
  • mit Roh- und Schwimmschlammschacht ausgestattet

Havariebecken

Havariebecken

Zweck:

  • Ableitungsmöglichkeit im Havariefall

Art:

  • Rechteckbecken mit Pumpensumpf
  • Nutzinhalt: 180 m³

Zwischenhebewerk

Zwischenhebewerk

Zweck:

  • Anheben des Wassers auf das für die biologische Reinigung erforderliche Niveau

Art:

  • Pumpenschacht

Biologische Reinigung

Biologische Reinigung

Zweck:

  • Elimination von Stickstoff und teils biologische Phosphorelimination

Art:

  • 2 Rechteckbecken mit jeweils mit Denitrifikations- und Nitrifikationsbereich (vorgeschaltete Denitrifikation)
  • Nutzinhalt Denitrifikation: 2 x 400 m³
  • Nutzinhalt Nitrifikation: 2 x 1.450 m³
Biologische Reinigungsstufe

a./b. Nachklärbecken

a./b. Nachklärbecken

Zweck:

  • Rückhalt Belebtschlamm durch Absetzen der Biomasse

Art:

  • 2  Rechteckbecken (NKB 1a&1b à 9a)
  •  1 Rundbecken (NKB 2 à 9b)

Sandfilter und Wasserrad

Sandfilter

Sandfilter und Wasserrad

Zweck:

  • Rückhalt von Schwebstoffen und Schlammrückständen

Art:

  • DynaSand-Filter: 4 x DST 50 E

Schlammentwässerung

Schlammentwässerung

Zweck:

  • Reduktion des Wassergehalts des Faulschlamms in mehreren Stufen à Volumen- und Massenreduktion

Art:

  • Überschussschlammvoreindickung: 2 Scheibeneindicker zwischen Nachklärbecken und Faulturm
  • Nacheindickung: statische Eindickung direkt hinter dem Faulturm
  • Kammerfilterpresse: Modell: MSE KFP 1200
Schlammentwässerung

Faulturm

Faulturm

Zweck:

  • Umwandlung von Klärschlamm in Faulschlamm und Faulgas

Art:

  • Mesophile Faulung im eiförmigen Turm

Gasbehälter

Gasbehälter

Zweck:

  • Zwischenspeicherung des im Faulturm produzierten Fauslgases

Art:

  • Nassgasometer mit 125 Nm³ Nutzinhalt